wer arbeitet nicht schon gern dort, wo andere
ihren Urlaub verbringen. In den letzten Monaten war uns dieses
Privileg mit gleich vier Projekten in verschiedenen Kantonen der
Schweiz vergönnt, in Graubünden, in Glarus und im Tessin. Darunter
sind zwei sehr bekannte UNESCO-Weltnaturerbestätten. Finden Sie im
Folgenden lediglich einen kurzen Hinweis. Ausführlichere
Beschreibungen sind bei Interesse mit einem Link auf unsere Website
erreichbar.
TESSIN - Museo di
Val Verzasca, Sonogno
In atemberaubender Landschaft, fast am Ende des
wilden Verzasca-Tals, wurde das kleine ethnografische Museum in
Sonogno durch einen reizvollen Neubau ergänzt (Architektur: Patà e
Perret-Gentil architetti). Dort steht jetzt sehr exponiert und von
außen einsehbar ein Interaktives Landschaftsmodell. Auf der
dramatisch bewegten Reliefoberfläche wird durch Aufprojektion die
historische Entwicklung des Tals mit Schwerpunkt auf die sog.
Transhumanz (Wanderweidewirtschaft) dargestellt. Die Vergleiche
zwischen den ehemaligen und heutigen Lebensweisen im Tal macht die
Installation anspruchsvoll und sehr interessant. Mehr...
Der Museumskomplex mit dem Neubau (links) und
das Reliefmodell mit Aufprojektion
GLARUS -
Tektonikarena Sardona, Elm
An einem Wallfahrtsort der Geowissenschaft eine
Installation mit Augenzwinkern. Nicht die berühmte und von der
UNESCO anerkannte "Glarner Hauptüberschiebung" spielt allerdings
hier die erste Geige. Es ist vielmehr die Gesichtskontur der
Tschingelhörner mit dem mythischen Martinsloch als gelegentlich
strahlendem Auge, die hier mit einer "Durchblick" Installation
überrascht. Mit einer drehbaren Maske lässt sich der schlafende
Riese aufrichten. Mehr...
Neugieriger Blick auf die Tschingelhörner. Die
Gesichtskontur mit Martinsloch wird offenbar
TESSIN - Museo dei
Fossili del Monte San Giorgio, Meride
Fast in Italien liegt der bedeutende Fundberg
für triassische Fossilien, der Monte San Giorgio. Geschützt als
UNSECO-Weltnaturerbe ist der paläontologische Schatz jedoch nicht
nur Wissenschaftlern zugänglich. Im beschaulichen Örtchen
Meride befindet sich ein herausragendes Museum
(Architektur: Mario Botta, 2012), das typische Fossilien
in einem besonderen architektonischen Rahmen präsentiert. Jetzt
medial erweitert mit einem Interaktiven Landschaftsmodell, das das
Fundmaterial in seinen geografischen und geologischen Kontext
bringt. Mehr...
Blick in den Ausstellungsbereich. Rechts das
Reliefmodell mit Aufprojektion und Bildschirmen
GRAUBÜNDEN -
Erlebnisweg «Glaspass - Ein Berg im Fluss»
Was war und nicht mehr ist. Der ehemalige
Lüschersee am Glaspass unterhalb des Piz Beverin bedrohte Land und
Leute durch Hangrutschungen und Überflutungen. Also beschloss man
Anfang des 20ten Jahrhunderts, ihm das Wasser abzugraben. Ein Tunnel
entleert seitdem die natürliche Mulde. Eine "Durchblick" Station am
neuen Erlebnisweg oberhalb von Thusis lässt die Seeoberfläche
wiedererstehen. Mehr...
Den See illusionär wiederbelebt. Rechts die
Stelenkonstruktion mit Durchsichtmaske
Wer noch mehr Lust
auf Schweiz hat:
Das Naturmuseum Solothurn ist zu empfehlen. Ein
Projekt von 2015. Mehr...
Fazit
Ein glücklicher Zufall oder ein Anfang?! Die
nahe Schweiz ist in landschaftlicher Hinsicht für Reisende
ohnehin schon ein Juwel. Das alpine Ambiente bietet aber auch
unendliche Möglichkeiten zu packenden Inszenierungen. Beeindruckende
interaktive Reliefmodelle oder Durchblickstationen sind ergänzende
Varianten, Landschaft facettenreicher begreifbarer zu machen. Es
könnte also geradeso weitergehen...
Konsultieren Sie auch unsere Website, die im Bereich
„Projekte” einen allgemeinen Überblick über alle aktuellen
Arbeiten bietet.