INFOBRIEF 2015 - 01
 
 

Sehr geehrte Kunden,

     

Hochwasser bedrohen Flussanrainer seit jeher. Dichte Besiedlung, städtische Agglomerationen mit hoch komplexen Infrastukturen und ein steigendes Hochwasserrisiko im Lichte des Klimawandels erzwingen aber ein drastisch erhöhtes Engagement der öffentlichen Verwaltung. Neben der Sicherung der Flussufer durch verstärkte Deiche wird auch die Entlastungswirkung von sog. Retentionsräumen in Betracht gezogen, die dazu dienen sollen, im Falle hoher Pegelstände Wasser im großen Stil in künstliche Auffangbecken entlang der Flüsse abzuleiten. Die Stadt Köln will einen derartigen Retentionsraum im "Worringer Bruch" einrichten. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wird dieses Vorhaben den Bürgern vorgestellt. QUOMODO erstellte hierfür ein Interaktives Landschaftsmodell, das den Aufbau und spätere Funktionsweise plastisch demonstrieren soll.

 

Simulationsdarstellung mit Flutungsbereich (Rohdaten) zu einem bestimmten Zeitinterval

 

Basis der fünf Flutungsszenarien bildeten zeitabhängige Wasserflächen-berechnungen, die von Wasserbauingenieuren beigestellt wurden. In halbstündigen und Tagesintervalen standen bis zu 2000 Flutflächen-berechnungen je Szenario zur Verfügung, die in einer 3D-Modellierung mit dem digitalen Höhenmodell zu verknüpfen waren.

 

3D-verstärkte Darstellung der Konfliktzone zwischen Flutungsraum und Besiedlung

 

Vor der Modellherstellung musste vor allem die Sichtbarkeit vieler wichtiger morphologischer Details geklärt werden, die in der relativ ebenen Landschaft für die geplante Präsentationsform u.U. zu wenig prägnant hervorgehoben sein würden. Dies betraf vor allem die vorhandenen Deiche und die besiedelten Flächen. In einem ersten Schritt wurde deshalb das sehr detaillierte digitale Höhenmodell einer deutliche Überhöhung unterzogen. Damit war der Muldencharakter des Retentionsraums als Altarm des Rhein schon ausgeprägter sichtbar. In einem zweiten Schritt wurden die Siedlungsbereiche summarisch kartiert und als Blockstruktur mit markantem Profil aufgesetzt. Wegen der filigranen Oberflächenmerkmale wurde das Modell schlussendlich gedruckt.  

 

Gedrucktes Reliefmodell im Rohzustand

 

Die Gesamtinstallation "Interaktives Landschaftsmodell" fügt sich als eine Komponente in den Ausstellungsbereich der Informationstelle in Worringen ein. Die Steuerung erfolgt im Wesentlichen über einen Touchscreen. Das Modell wurde bewusst gut sichtbar vor einem großen Schaufenster platziert, so dass es auch von der Straße einsehbar ist. Ein Tasterpanel am Fenster erlaubt sogar die Bedienung von außen. Beim Abspielen der Flutungsszenarien werden Statusmeldung wie z.B. der Pegelstand, die Zeit und besondere Betriebszustände der Bauwerke im Retentionsraum angezeigt. Des Weiteren können wahlweise auch Spezialkarten aufgerufen werden wie z.B. Übersichten über die geplanten Baumaßnahmen oder berechnete Grundwasserabstände.  

 

Reliefmodell mit Aufprojektion und Bedienterminal 

 

Fazit

Hochkomplexe technische Zusammenhängen können, wie in diesem Beispiel, sehr (be-)greifbar dargestellt werden. Gerade für die Öffentlichkeitsarbeit suchen viele Institutionen nach Möglichkeiten, die wesentlichen Botschaften für die betroffenen Bürger in erfahrbarer Form zu vermitteln. Der Hochwasserschutz ist so ein Feld, auf dem eine animierte geografische Darstellungsform auf einem Reliefmodell wertvolle Dienste leistet.

 

Konsultieren Sie auch unsere Website, die im Bereich "Projekte" einen Überblick über alle aktuellen Arbeiten bietet.

 

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Mit freundlichen Grüßen

 

Thomas Krüger

QUOMODO.de


 

 

 

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