INFOBRIEF 2012 - 01
 
 

Sehr geehrte Kunden,

   

physische Landschaftsmodelle basieren in der Regel auf realen Höhen-daten, die durch Satellitenmessungen erhoben wurden. Sie spiegeln die morphologischen Merkmale der Erdoberfläche sehr präzise wider. In bestimm-ten Themenzusammenhängen möchte man sich allerdings davon lösen und stattdessen fiktive Landschaften erzeugen, die zum Beispiel für die Simulation und Animation geologischer Vorgänge besser geeignet sind. Das aktuelle Projekt „Tropenparadies Lausitz? - Klimawandel im Tertiär” im Rahmen einer Sonderausstellung im Museum der Westlausitz in Kamenz bot hierzu Gelegenheit.

 

Meeresspiegel!?

Die uns vertrauten Küstenlandschaften verändern sich in menschlichen Zeitmaßstäben kaum. Diskussionen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zeigen aber zukünftige Entwicklungen auf, die dieses statische Bild deutlich korrigieren. Erst recht offenbaren geologische Betrachtungen zum Teil dramatische Abfolgen von relativ steigenden und fallenden Meeresspiegel-ständen, bei denen selbst ganze Kontinente geflutet wurden oder wieder trocken fielen. Es galt diese komplexen Phänomene Laien mit einem Interaktiven Landschaftsmodell in animierter Form vorstellbar zu machen.

 

Deltakomplex Lena, Nordsibirien (© NASA)

 

Digitale 3D-Reliefmodellierung

Die digitale Modellierung von Reliefdaten ist ein mächtiges Werkzeug, um vorhandene Geländedaten zu manipulieren oder völlig neue Landschaften entstehen zu lassen. Zunächst basiert z.B. hier das CNC-gefertigte Landschaftsmodell auf realen Höhendaten im Bereich der Elbemündung, die so weit verändert wurden, dass ein klassischer Deltakomplex entstanden ist.

Für die Aufprojektion wurden daraus weitere Varianten entwickelt, aus denen fließende Veränderungen im Landschaftsbild erzeugt werden konnten. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass alle diese modellierten Landschaftsformen prinzipiell auch in Form gefräster Geländemodelle physisch umsetzbar wären.

 

Digital modellierte Landschaftsformen in 3D: Flusstal, Delta, Erosion, Delta

 

Interaktion : Simulation

Ein wesentlicher Aspekt des aktuellen Projektes war, die Wechselwirkung zwischen Land und Meer und die dafür verantwortlichen Ursachen auf spielerische Weise zu vermitteln. Dazu werden die Benutzer der Installation sukzessive an die komplexe Materie herangeführt und können durch Ausprobieren und Vorwärts-Rückwärts-Entwicklungen ein Gefühl für den Sachzusammenhang erhalten.

Ein noch relativ einfaches Experiment erlaubt es, den Meeresspiegel ansteigen und abfallen zu lassen - ein Kurzvideo finden Sie hier.

Wie verwickelt die Wechselbezüge sein können, wird mit einer „Experimentierstation” gezeigt, wo unterschiedliche Parameter eingestellt werden können und sich daraus dann bestimmte Landschaftsveränderungen ergeben, die auf das Reliefmodell als fließende Entwicklung aufprojiziert werden - ein Kurzvideo finden Sie auch hier.

Die Königsdiziplin ist schlussendlich die Verfolgung einer kompletten geologischen Geschichte, die sich synchron im geologischen Schnittbild und als vollanimierte Projektion auf dem Reliefmodell abspielt.

„Eine Geschichte”, geologischer Schnitt

 

Ansicht Gesamtinstallation

 

Fazit

Vor allem geowissenschaftliche und landschaftskundliche Aspekte lassen sich mithilfe digital modellierter und animierte Geländemodelle sehr eindrücklich vermitteln. Die dabei entwickelte Datenbasis aus 3D-Daten kann darüberhinaus auch direkt bei der CNC-Fertigung von physischen Reliefmodellen eingesetzt werden.

 

Dieses Projekt wird auch auf unserer Website vorgestellt: hier.

Ein ähnlich gelagertes Projekt aus 2011 für das Siebengebirgsmuseum in Königswinter finden Sie hier.

 

Konsultieren Sie auch unsere Website, die im Bereich „Projekte” einen Überblick über alle aktuellen Arbeiten bietet.

 

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Mit freundlichen Grüßen

 

Thomas Krüger

QUOMODO.de


 
 

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